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Das neue Klout: Stürmische Wunderwolke am Horizont

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Kloutmoments2
Bild: Screenshot http://klout.com/s/discover

Ich verfolge die Anwendung Klout bereits seit 2010. Plötzlich war da ein Tool, mit dem man kostenlos herausfinden konnte, wie der eigene oder der „Social Impact“ einer anderen Person ist. Schnell war mir klar, dass man damit ebenso schnell und nachhaltig die sogenannten „Influencer“ für ein Projekt heraus filtern und organisieren kann. Als dann auch noch für Firefox und für Hootsuite die Integration des Klout-Werts hinzu kam, entstand so ein brauchbares Tool, das zeitnah den Erfolg von Interaktion messbar macht und die Aktivierung wichtiger Web-User ermöglicht.

Eigentlich ist Klout ein Werbeservice, der für Unternehmen Influencer ermittelt, die dann von denen persönliche oder finanzielle Vorteil vermittelt bekommen.
Natürlich schwingt da der Wunsch mit, dass diese „Influencer“ ausgiebig darüber in den sozialen Netzwerken berichten und so ein authentischen Empfehlungs-Marketing initiieren. Hier kann man natürlich den Spieß umdrehen und sich die Daten, die Klout ja offen zeigt, dafür nutzen, ein eigenes „Influencer Relationship Management“ aufzubauen.
Klout und Co. stossen in Deutschland immer noch und verständlicherweise auf Ablehnung und Unverständnis. Aber in der professionellen Welt des „Social Marketings“ stehen sie ausser Frage und sind wichtige Grundlage der Arbeit. Für Deutsche sind diese US-Dienste  oft Datenkraken, die aus allen Kanälen Daten saugen und nach dubiosen Algorithmen neu konfigurieren.
Stimmt.
Alles.
Aber sie nehmen keine Daten, die nicht freiwillig zur Verfügung gestellt werden und hier spielt das Thema „Medienkompetenz“ - in Deutschland leider nur minimal ausgebildet - eine wichtige Rolle.
Doch darum geht es dieses Mal nicht und für private Web-Nutzer wird es jetzt uninteressant. Sie interessiert bei Klout, ob sie ein Perk-Kandidat sind (also für Influencer-Geschenke/Angebote in Frage kommen), einen höheren Klout-Wert als andere haben, oder als VIP in Clubs behandelt werden.
Es geht bei den bisher sichtbaren Erweiterungen und Veränderungen von Klout, die seit gestern nach und nach ausgerollt werden, aber um wichtige Hilfen für Kommunikation und Marketing im „Social Web“. Michael M. Roth hat einige der Änderungen zusammen gefasst, aber ich möchte noch etwas tiefer in die Möglichkeiten eintauchen, die sich hier andeuten.

Doch lassen wir erst einmal den Klout-CEO Jose Fernandez in einem Video zu Wort kommen, das neben einigen Erklärungen auch einen Einblick in die schicke „Bunker-Welt“ des Unternehmens gibt:

Es gibt für mich 2 wichtige Änderungen:
Der Klout-Wert wird neu berechnet
Dass sich Jose Fernandez darüber ärgerte, dass Justin Bieber einen höheren Klout-Wert als Präsidemt Obama hatte, glaube ich nicht. Aber die permanenten Hinweise auf diesen Schwachpunkt werden sicher in die neuen Algorithmen eingeflossen sein. Wie genau Klout den Offline-Einfluss eines Menschen berechnet, weiss ich (noch) nicht. Aber der Klout-Wert wirk für mich nachvollziehbarer. Da ich aber bisher keinen Wert darauf gelegt habe, Celebrities in Social-Web-Projekte zu integrieren (bringt einfach nichts, wenn man sie nicht dafür bezahlt. Sie sprechen zu 99% am liebsten über sich selbst), schaute ich mir nur einmal die Auswirkungen auf einen Klout-Wert bis 80 an.
Und da hat sich wirklich einiges getan:
- Die Dominanz der US-Klout-Accounts scheint gebrochen. Während in meinen Listen der Klout-Wert ausländischer User eher niedriger wurde, erhöhte sich der von Personen und Projekten in meinem digitalen Umfeld teilweise deutlich.
- Viele Personen und Einrichtungen, die vorher „Influencer“ waren, sind jetzt „Celebrities“. Das entspricht bei den von mir angeschauten Accounts auch meinen Erfahrungen. Diese Personen waren nie an einer Interaktion interessiert. Sie stellten fast ausschliesslich nur Medien zur Verfügung, die dann mit ihrem Namen weiter verteilt werden. Keine Kommunikation, eher „Gottesdienst“.
- Die Einteilung in Interaktions-Typen hat sich geändert. Nicht nur durch die Auf-/Abstufung, auch unter Accounts gleichem Werts gibt es unterschiedlichere Einteilungen. Danke, Klout. Nicht nur für meine „Umbenennung“, auch macht es die Arbeit mit Klout einfacher, weiss man doch genauer, worauf der „Influencer“ sein Augenmerk legt.

Klout führt „Moments“ ein
Ein kleines, unschuldiges Wort: Moments.
Aber was das bedeutet, ist eine grosse, wenig unschuldige Erweiterung der Klout-Funktionen. Bisher konnte man seine Klout-Entwicklung mittels Klout-Wert-Controlling beobachten. Doch welche Maßnahmen man vornehmen muss, um diesen gezielt zu ändern, war nur durch massives Ausprobieren zu ermitteln. Zwar wollen einige „Experten“ wissen, wie man den Klout-Wert beeinflussen kann, aber dieses Wissen ist nicht nur irrelevant für eine andere Person (da jede Netzwerk-übergreifende Community, in der man sich als User zwangsläufig bewegt, anders aufgebaut ist, anders funktioniert), zudem bedeutet ein hoher Klout-Wert nicht zwangsläufig eine hohe Wahrnehmung. Postet man nur aus zweiter Hand, nutzt nur Bots, Tweetadder und andere Push-Tools, erreicht man zwar einen hohen Klout-Wert, ist aber als Influencer nicht relevant und das kann man am Klout-Typ prima ablesen.
Demnächst sieht man allerdings, welche Nachrichten in welchen Netzwerken welchen Einfluss auf den Klout-Wert haben.
Was vorher eine Mischung aus Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Bezahl-Tools wie Hootsuite Pro/Enterprise, SocialFlow, radian6 usw war, ist bald direkt in Klout integriert. „Moments“ sind nichts anderes als eine Echtzeit-Kontrolle mit Analyse der Aktivitäten in den an Klout gebundenen Netzwerken. Man kann also jetzt in und mit Klout aktiv lernen, wie man Wert und Einfluss ausbaut, verbessert.

OK, es gibt bessere Tools dafür.
Aber die kosten Geld. Teilweise viel Geld. Sie fangen bei 100 Euro im Monat an interessant zu werden und 1000 Euro sind durchaus minimal aufzuwenden, wenn man als Unternehmen „State Of The Art“-Angebote nutzen will.
Hier bietet Klout also kleinen und mittleren Unternehmen und Kampagnen eine gute Alternative, Monitoring (mit etwas Übung über die Topics) und Controlling recht realistisch durchzuführen. Man muss etwas umdenken, muss relevante Twitter-Listen führen und sollte zumindestens mit "Hootsuite Pro" versiert umgehen können. Dann macht das Sinn und da immer mehr zusammen wächst, was zusammen gehört, wird Klout sicherlich noch viel tiefer in Tools wie Hootsuite integriert werden.

So kommt der wichtige Kommunikations/Monitoring/Controlling-Markt im "Social Web" einmal mehr in Bewegung. Die Möglichkeiten wachsen rasant, die Preise purzeln und die „Social Admins“ freuen sich.

Auch Klout kann sich freuen. Die Erweiterung ist sinnvoll und brauchbar.
Sie wird dem Dienst einen weiteren Schritt Vorsprung vor der Konkurrenz, wie z.B. PeerIndex , verschaffen. Klout hat zusätzlich sein Wording geändert, versucht Vertrauen bei den Nutzern zu gewinnen, welches es durch eine gefühlte "Entmenschlichung" und den Weg zur "Datenkrake" selbst in den Privacy-toleranten USA verloren hatte. Wir werden sehen...
Die Erweiterungen werden aber auch dabei helfen, Interaktion im "Social Web" besser zu verstehen und ein authentisches, offenes, aber effektives "Social Marketing" mit relevanten Menschen aufzubauen.

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